Neuer Trainer bei TV Jahn – Willkommen Thorsten Weinhold

Thorsten Weinhold / TV Jahn Honeybadgers

Seit dem 1. August 2024 dürfen wir einen neuen hauptberuflichen Trainer willkommen heißen. Mit Thorsten Weinhold hat der Verein einen engagierten, aufgeschlossenen und vor allem erfahrenen Trainer gewonnen. Wir haben Thorsten getroffen und ihm ein paar Fragen über seine Laufbahn und seine Person gestellt.

Hallo Thorsten, und herzlich Willkommen bei TV Jahn Basketball. Kannst du uns etwas über deinen Hintergrund und deine bisherigen Erfahrungen im Basketball erzählen?

Ja, sehr gerne. Wobei, das ist ein weites Feld. Ich bin als junger Spieler schon in den Trainerjob reingerutscht. Ich habe wirklich von Minis bis zur 2. Bundesliga Männer, 1. Bundesliga Damen trainiert. Lange Jahre war ich auch Auswahltrainer. Selber hatte ich überwiegend in Wolfenbüttel gespielt, wo ich auch herkomme.

Als Spieler habe ich es bis in den Bundesliga-Kader geschafft. Meine Spielerlaufbahn bin ich fast komplett in Wolfenbüttel geblieben. Wobei das damals eben noch ein bisschen anders war. Ich habe ein paar Jahre beim MTV Salzdahlum verbracht. Mit dem bin ich x-mal aufgestiegen, Pokalsieger geworden und bis in die 1. Regionalliga gekommen. Und danach habe ich dasselbe nochmal mit BG 73 Wolfenbüttel gemacht.

Erstaunlich, wie viele hochkarätige Vereine es damals in Wolfenbüttel gab!

Wie würdest du deinen Trainingsstil beschreiben?

Der hat sich über die Jahre natürlich dem angepasst, was notwendig ist. Ich trainiere ja nicht alle Mannschaften gleich. Mein Stil ist variabel, sehr spielorientiert und „spaßbefrachtet“. Aber alle Übungen sind fast durchgängig bei mir mit Ball, selbst konditionelle Dinge. Und ansonsten macht man das eben einfach altersgerecht.

Das kommt ja auch gelegen, da du so unterschiedliche Gruppen trainierst! Bei TV-Jahn begleitest du ja in der kommenden Saison unter anderem die U18-Mädchen, die 1. Damen und die 1. Herren. Wie sieht dein Plan da aus?

Bei den Herren muss ich jetzt erst mal sammeln und sortieren, was wir machen können. Wir starten in der Regionsliga. Ich habe letztes Jahr aber als Schiedsrichter, wo ich auch für den TV Jahn tätig sein werde, viele Spiele in dieser Klasse gepfiffen. Und das ist schon ein sehr ordentliches Niveau! Mal gucken, wie wir uns da behaupten können.

Bei den Damen ist es anders, da sind wir ja schon in der Oberliga. Da werde ich beide Damenmannschaften, sowohl die erste als auch die zweite Damenmannschaft, betreuen. Das macht auch Sinn. Dann habe ich einen Gesamtüberblick und kann dann die jungen Mädchen, die ein bisschen mehr wollen, sukzessive nach und nach hochziehen in die Oberliga-Damen-Mannschaft.

Und wie siehst du die Entwicklungsmöglichkeiten für unser Jugend in der Zukunft?

Es ist ja nicht so, dass ich hierherkomme und alles wird neu gestartet. In den vergangenen Jahren wurde beim TV Jahn schon sehr gut gearbeitet. Man darf nicht vergessen, die Basketballabteilung ist mit mehr als 500 Mitglieder eine der Größten in der Region Braunschweig, wenn nicht die Größte. Und es bei mir darum, erst mal das alles zu festigen, dass alle eben dableiben. Das werde ich mir mit Philipp Matthäi gut aufteilen. Das klappt jetzt schon in den ersten Tagen sehr gut.

Es gab jetzt in den zurückliegenden Jahren auch immer wieder Jungs- und Mädchenmannschaften, die wirklich guten Basketball gespielt haben. Und ich denke, dass es geht darum, jeden eine Spielmöglichkeit und eine Heimat im Basketball zu schaffen. Wenn wir gute Jungs und Mädchen haben, sollen sie auch in attraktiven Ligen Basketball angeboten bekommen. Also mal gucken, was möglich ist.

Eine Spitze bildet sich aber immer aus einer Breite. Von daher ist das eben nicht nur klug, Breitensport anzubieten, sondern muss zwangsweise so gemacht werden. Und diesen Spagat hinzubekommen, das wird sicherlich auch eine meiner Aufgaben sein.

Letzte Saison hatten wir drei U10-Mannschaften im Spielbetrieb. Diese Saison wirst du auch unseren Mini-Bereich begleiten. Hast du eine bestimmte Strategie, die du im Umgang mit den ganz jungen Spielern anwendest?

Also es geht im U10 und U12-Bereich: Es werden wieder so viele Mannschaften sein. Ich glaube sogar noch eine mehr, wenn ich das jetzt auf den ersten Blick richtig gesehen habe. Es geht dabei erstmal um Passen, Werfen und Dribbeln. Um die Grundtechniken, die möglichst breit gefächert zu lernen. Und dass du den Kindern auch in dem Alter schon eine Spielidee vermittelst. Und diese Spielidee, die sollten sie alle haben, damit sie auch gemeinsam Basketball spielen können.

Wie siehst du die Kommunikation mit dem Verein und Eltern, um diese Arbeit optimal zu gestalten?

Es gibt eine funktionierende Geschäftsstelle hier mit einem Chef, Jörg Meyer, der eben auch sehr nah am Sport dran ist. Das ist lange nicht überall der Fall. Es gibt viele Vereinschefs, die schon lange aus dem Sportgeschehen raus sind.

Elternarbeit ist auch unheimlich wichtig. Also Basketball ist eine sehr aufwendige Sportart. Und ich bin ja noch in Wolfenbüttel wohnhaft. Also das geht dann bei den Auswärtsspielen los, dass wir da einen vernünftigen Plan erstellen, wer wann wohin fährt. Und dann gibt es Kampfgericht, wenn man da auch mal einen Vater oder eine Mutter in der Hinterhand hat, die das auch kann, ist das eine enorme Erleichterung.

Ich werde jetzt extrem viel machen, aber auch ich kann natürlich nur an einer Stelle gleichzeitig sein. Ich werde mehrere Teams haben, also werde ich mindestens 60, 70 Spieler coachen. Und es ist auch wichtig für den Verein, auch um Strafgelder zu vermeiden, dass ich als Schiedsrichter aktiv bin.

Mit mir kann man auch Aktivitäten, die über den Basketball hinausgehen, Sommerfest, Fahrten, Turnierbesuche und so weiter, gestalten. Ich möchte gerne, dass wir in einer guten Atmosphäre Spaß haben, und das scheint hier so zu sein mit allen, die ich jetzt kennenlernen durfte. Und aus Spaß entwickelt sich dann meistens auch Erfolg.

Gibt es noch etwas, was du den Spielern und Eltern und Unterstützern des Vereins mit auf den Weg geben möchtest?

Ich bin auf alles, was hier jetzt so kommt, gespannt, ich freue mich total. Ja, das ist ein großer Verein, das kann man wirklich so sagen. Und ich bin gespannt, wie weit wir das ausreizen können, wohin das gehen kann, sowohl in der Breite als auch in der Spitze. Ich habe hier heute schon große Begeisterung gesehen. Und warum sollte es auch nicht so sein? Die Nationalmannschaften, sowohl bei den Damen als auch bei den Herren, tun uns ja den Gefallen, dass sie im Augenblick richtig was bieten. Und da natürlich auch am Fernsehen schon ein Multiplikationseffekt ist.

Das ist ja auch gute Eselsbrücke zu der letzten Frage! Wer gewinnt Basketball bei den Olympischen Spielen in Paris?

Bei den Männern glaube ich, dass die Amerikaner nur verlieren werden, wenn es einer Mannschaft gelingt, mit der Teamverteidigung viele Stärken herauszunehmen. Ein kleiner Nebenaspekt könnte sein, aber das kann man mittlerweile wirklich am Rande betrachten, dass sich die Schiedsrichter von den großen Namen nicht beeindrucken lassen.

Bei den Damen ist es so, dass über die WNBL die Amerikanerinnen für mich schon sehr favorisiert sind. Trotz des guten Auftritts der deutschen Damen gehören für mich zu den ersten Anwärterinnen die Goldmedaille.

Die richtige Antwort war Deutschland, aber du hast es trotzdem super gemacht! Vielen Dank für das Interview und schön, dass du bei TV Jahn dabei bist!

Eine Idee zu “Neuer Trainer bei TV Jahn – Willkommen Thorsten Weinhold

  1. Julia K. sagt:

    Super Interview. Vielen Dank für den Einblick.
    Die letzte Frage/Antwort ist ein Knaller. 🤣😜👍🏽

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